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Drei weitere Schafe aus Herde verendet

Tierhalteverbot - Schäfer muss alle Tiere abgeben

An manchen Körperstellen saß der Filz fast in der Haut.
Morsbach - Keine Chance hatten weitere drei Schafe aus der beschlagnahmten Herde eines Meisterschäfers. Die Tiere waren derart unterernährt, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. Die Obduktion der beiden Mutterschafe und des Lämmchens ergab, dass die Tiere auf das Erbärmlichste ausgehungert waren…

19 tote Schafe, die Tierschützer von THEA bei einem Schafhalter gefunden hatten, brachten das Elend der Herden eines Meisterschäfers schließlich ans Licht. Die erbärmlichste und akut gefährdete Skudden-Herde wurde beschlagnahmt und auf die Tierauffangstation von THEA e.V. gebracht. Für drei weitere Herden wurden dem Halter Auflagen zur Versorgung erteilt.

Nach der Schur gabs keine Wolle, sondern einen schweren Filzteppich auf dem Unmengen von Parasiten tanzten.
Trotz sorgsamer Auffütterung in der Tierauffangstation und der erleichternden Schur, konnte drei Tieren nicht mehr geholfen werden. Die Untersuchung der toten Schafe hat ergeben, dass sie unter einem erheblichen Befall von Innen- und Außenparasiten litten, bis aufs Skelett abgemagert waren, die Mägen aber gefüllt waren.

„Die Tiere fressen und wiederkäuen nahezu ohne Unterlass“, erklärt Elisabeth Muth, Sprecherin von THEA. „Inzwischen lassen sie schon einmal etwas von ihrem Kraftfutter übrig. Über den Berg sind sie aber noch lange nicht.“

Für bedenklich halten die Tierschützer, dass manche Tiere recht apathisch wirken und kaum Lebensmut zeigen. „Aber jeden Tag werden sie ein kleines bisschen wacher und lebendiger. Sie haben eine Chance verdient.“

Nur noch Haut und Knochen. „Die Tiere sind die wandelnde Verzweiflung“, so Muth.
Nach Ostern sollen die Schafe auch von ihren zahlreichen Parasiten befreit werden. Diese Aktion wurde bislang aufgeschoben, da die Tiere für einen solchen Eingriff viel zu schwach waren.

Vor ein paar Tagen wurden die älteren Schafe von ihrer verfilzten Wolle befreit, die wie ein schwerer Teppich voller Parasiten auf ihnen lastete. „Man konnte richtig spüren, wie sie nach der Schur aufatmeten“, so Muth. „Uns hat jedoch der Atem gestockt, als wir die halbnackten Elendsgestalten sahen. Die Tiere bestehen nur noch aus Haut und Knochen. Man mag sich nicht vorstellen wie sehr sie unter der katastrophalen Haltung gelitten haben.

Auch die Klauenpflege hat der Meisterschäfer stark vernachlässigt.
Der entsetzliche Zustand der Herde hat nun auch Folgen für den Morsbacher Meisterschäfer. „Der Schafhalter muss innerhalb der nächsten vier Wochen alle Tiere abgeben und erhält mit der Abgabe des letzten Schafes ein Tierhalteverbot“, erklärt Dr. Hans-Georg Franchy, Leiter des Kreisveterinäramtes. Sollte er sich innerhalb eines Jahres neue Schafe zulegen, werden sie sofort beschlagnahmt und das Halteverbot drastisch verlängert. (oh- 13.04.2006 17:04)

Schäfermeister wird seit Jahren kritisiert
19 tote Schafe in drei Schubkarren - Herden unterversorgt





 


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